Küchengeplauder
Pünktlich um 11 Uhr saßen rund ein Dutzend Leute gespannt um den großen Tisch im Quartiersbüro, vor sich ein Schneidebrett sowie Notizblock und Stift. Nach und nach trudelten noch weitere Interessierte ein. Am Ende waren es rund 25 Personen, die lernen wollten, wie man die berühmten Klassiker der arabischen Küche zubereitet. Das Quartiersmanagement-Team freute sich sehr über das große Interesse: „Mit so vielen hatten wir gar nicht gerechnet“, sagten Ngoc Dinh-Le und Hayal Düz. Sie kennen Majed Al Bahloul von seinem Restaurant an der Donau-/Ecke Pannierstraße, das er bis vor kurzem betrieb. In Damaskus hatte der gebürtige Syrer zwei Restaurants. Außerdem war er Chefkoch in Dubai und im ägyptischen Touristenort Sharm El-Sheikh, bevor er Ende 2015 nach Berlin kam.
Verführerische Düfte in und vorm Quartiersbüro
Zwei Kilo Kichererbsen hatte er am Vortag eingeweicht. „1 Kilo ergibt 70 Bällchen“, diktierte er den Anwesenden in ihre Notizblöcke. Noch ein paar Gewürze dazu – und schon konnte die Masse im Fleischwolf püriert werden. „Hmh, das riecht köstlich!“, meinte eine Frau. Anschließend durften die Kursteilnehmenden unter Majed Al Bahlouls kritischen Augen selber mit dem Falafelportionierer die Bällchen formen und ins heiße Öl gleiten lassen. Weil es ganz schön lange dauert, 140 Bällchen zu braten, machte Al Bahlouls Sohn draußen, am mobilen Küchenwagen, weiter. Klar, dass das ein oder andere knusprige Bällchen an erfreute Passant:innen verteilt wurde.
Schnitzkunst und Koch-Talk
Drinnen wurde währenddessen der arabische Brotsalat Fatoush zubereitet. Die Kursteilnehmenden durften Gurken schnibbeln und Kräuter schneiden. Der Chefkoch selber zauberte derweil Gurkenspiralen und schnitzte Radieschen und Tomaten in dekorative Formen - das Auge isst schließlich mit. Nebenbei wurde gefachsimpelt und Menschen, die sonst wohl nie miteinander ins Gespräch gekommen wären, gaben sich gegenseitig Küchentipps: was ist der Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel? Wo bekommt man Granatapfelsirup her? Was ist besser, Knoblauch pressen oder schneiden?
Am Ende wurde geschlemmt
Am Ende standen die Silbertabletts auf dem Tisch: knusprige Falafelbällchen, appetitlich aussehendes Fatoush und dazu eine schnell angerührte Tahin-Joghurt-Sauce – alles vegetarisch, gesund und vor allem köstlich. Von den 170 Falafelbällchen blieb nichts übrig. „Jetzt weiß ich, wie man die selber macht - ist eigentlich gar nicht so schwer“, meinte ein Teilnehmer.