Ein Urlaubstag mit schwimmenden Kichererbsen

Am 2. November wurde im Quartiersbüro unter Anleitung des syrischen Chefkochs Al Bahloul gemeinsam gekocht

Fotos: Birgit Leiß

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Es war der dritte kostenlose Kochworkshop mit Majed Al Bahloul, zu dem das Quartiersmanagement geladen hatte. Auch diesmal waren zahlreiche Menschen aus der Nachbarschaft gekommen. Einige haben seine Kochkünste in seinem ehemaligen Restaurant in der Donau/Ecke Pannierstraße kennen und schätzen gelernt, andere wollten lernen, wie man authentische arabische Gerichte zubereitet. „Ich finde solche interkulturellen Kochveranstaltungen toll, man lernt immer so interessante Leute kennen“, erklärte eine Anwohnerin aus dem Körnerkiez. Etwa 20 Personen, vom Kind bis zur Rentnerin, saßen an diesem Donnerstagnachmittag gespannt um den Tisch im Quartiersbüro.

Dose oder getrocknet – das ist hier die Frage

Diesmal stand wieder die vielseitige Kichererbse im Mittelpunkt. Wie man Falafel und Hummus macht, hatte Majed Al Bahloul bei den ersten beiden Workshops gezeigt. Am 2. November wurde Musabaha gekocht, ein gesundes, schnelles und vor allem köstliches Gericht, das in vielen arabischen Ländern beliebt ist. Übersetzt heißt es in etwa „Schwimmende Kichererbsen“. 4 Kilo davon hatte Majed Al Bahloul am Vorabend eingeweicht. Nun wurde ein großer Topf aufgesetzt. „Dose oder getrocknet?‘“war die Frage, die dem Chefkoch prompt gestellt wurde. Man kann auch welche aus der Dose nehmen, meinte er. „Aber frisch gekochte schmecken besser, außerdem sind sie günstiger.“ Sein Tipp: gleich eine größere Menge kochen und einen Teil einfrieren.

Vor dem Schlemmen steht das Schnippeln

Die Teilnehmenden durften natürlich mithelfen beim Schälen der Knoblauchzehen und dem Schnippeln der Tomaten – und Zwiebelberge. Bei so vielen Händen ging das ganz fix. Blitzschnell war auch die Zubereitung der Sesam-Joghurtsoße und der leichten (veganen) Zitronen-Knoblauch-Soße. Und dann war es soweit: alle waren eingeladen, sich selbst einen Teller zusammenzustellen aus warmen Kichererbsen, Tomaten, Petersilie, Hummus und den beiden Saucen. Dazu arabisches Fladenbrot, rohe Zwiebeln und sauer eingelegtes Gemüse – fertig war der Gaumenschmaus.

Überraschungsgast aus der Comedy-Szene

„Köstlich!“ und „so lecker!“ war von überall zu hören. Am großen Tisch wurde geschlemmt und gelacht und viele nahmen sich nicht nur einen Nachschlag. Die Stimmung war bestens, als gegen Ende noch eine bekannte Schauspielerin und Kabarettistin hereinschneite: Idil Baydar alias Jilet Ayşe. Sie zog es auf dem Rückweg von einem Restaurant spontan ins Quartiersbüro. Eigentlich war sie schon satt, ebenso ihre Begleiterin, aber dann konnten beide nicht widerstehen. „Schmeckt super“, fanden beide. „Das ist wie ein Urlaubstag in den Orient“, schwärmte eine andere Teilnehmerin.

Majed Al Bahloul, der die Kochkurse ehrenamtlich macht, genoss sichtlich das viele Lob. Und wer weiß, vielleicht gibt es im nächsten Jahr einen vierten Kochworkshop.

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