Kinderdemo für mehr Sicherheit auf dem Schulweg

Die Kinder der Theodor-Storm-Grundschule haben genug von rasenden Autos und vollgestellten Gehwegen. Am 25. Mai gingen sie auf die Straße

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

„Das ist unsere erste Demo, ich bin ganz schön aufgeregt“, bekannte Andrea Bergup, Leiterin der Theodor-Storm-Grundschule. Doch die Zustände in und um die Hobrechtstraße würden immer unerträglicher, weswegen sich Kollegium und Elternvertretung zur Demo entschieden hätten. Die Theodor-Storm-Grundschule, die bereits Gespräche mit Bezirksamtsvertreter:innen geführt hat, will damit mehr Aufmerksamkeit erreichen. „Wir wollen nicht so viele Autos und dass sie nicht so schnell fahren“, erklärte ein Schüler, als sich alle um 10 Uhr im Schulhof versammelt hatten. „Unsere Einfahrt soll frei sein. Wenn ein Kind einen Unfall hatte, muss der Rettungswagen durchkommen“, meinte ein anderer Junge. Ein anderes Ärgernis: wenn die Kinder nach Hause oder zum Hort in der Sonnenallee/Ecke Pannierstraße laufen, müssen sie sich regelmäßig zwischen Paletten, Obstkisten und Mülltonnen quetschen, die die Läden herausgestellt haben. Dazu kommt die zunehmende Verschmutzung und Vermüllung der Hobrechtstraße

Daumen hoch

Nach den kurzen Ansprachen ging es los. Etwa 180 Kinder, Lehrkräfte und auch einige Eltern zogen von der Hobrechtstraße über die einseitig gesperrte Sonnenallee und Pannierstraße in die Karl-Marx-Straße. Es wurde ganz schön laut, die Kinder skandierten begleitet von Trommeln Parolen wie „Raser vor unserer Tür – Schluss damit, das fordern wir!“ Viele hielten selbstgemalte Plakate in die Höhe. Eine Kinderdemo sieht man nicht alle Tage und so machten viele Vorbeigehende und Autofahrende große Augen. Einige applaudierten, andere streckten den Damen in die Höhe.

Und was sagt das Bezirksamt?

Bezirksstadtrat Jochen Biedermann, zuständig für Stadtentwicklung und Verkehr, beteiligte sich am Korso. Die Problematik sei im Bezirksamt bekannt, noch in diesem Jahr wolle man einige kleinteilige Maßnahmen umsetzen, um die Situation zu verbessern, zum Beispiel eine Gehwegabsenkung. Dabei wird der Bürgersteig bis zur Fahrbahn verlängert, so dass die Kinder besser von den Autofahrenden gesehen werden können. Zudem soll das Ordnungsamt Läden und Falschparker stärker kontrollieren. Auf lange Sicht, so der Stadtrat, müsse man aber an das grundsätzliche Problem der ungerechten Platzverteilung ran. Sprich: weniger Platz Autos, mehr für zu Fuß Gehende und Radfahrende.

Webredaktion