Ein gelungenes und buntes Nachbarschaftsfest im Donaukiez
Bange Blicke zum Himmel, als kurz vor Festbeginn dunkle Wolken aufzogen und es anfing zu regnen. Doch pünktlich um 14 Uhr, als Neuköllns Baustadtrat Jochen Biedermann das Kiezfest eröffnete und der Kinderchor der Rixdorfer Grundschule auf die Bühne trat, verzogen sich die Wolken und die Sonne kam raus.
Neuer Ort, neuer Tag
Wegen der Baustelle in der Donaustraße fand das Donaukiezfest zum ersten Mal in der Weichselstraße statt und zwar an einem Freitag – eher ungewöhnlich für ein Straßenfest. Offenbar eine gute Entscheidung, denn von Anfang an war es ziemlich voll. Etliche Passanten zog es offenbar spontan von der Sonnenallee zur Bühne, wo Chansons von Antoine und später die palästinensische Tanzgruppe Jafra für Stimmung sorgten. Einige Eltern kamen direkt vom Tag der offenen Tür in der Rixdorfer Schule hierher. Auch der AWO-Hort der Theodor-Storm-Grundschule, der mit einem Stand vertreten war, rückte mit seinen Hortkindern an.
Vorlesen und Basteln, Müllspiele und Minigolf
Für Familien war jede Menge geboten. Stets dicht umringt war der Stand von Young Arts Neukölln, wo die Kinder unter anderem Postkarten mit bunten Stempeln bedrucken konnten. Viel Spaß machte den Kleinen auch das Kneten von Tonfiguren am Stand von Ceramic Kingdom und die mobile Fahnendruckerei vom Nomadischen Kulturzentrum. Die engagierten Mitarbeiterinnen der Helene-Nathan-Bibliothek schminkten im Akkord und lasen den Kleinen fast nonstop vor. Direkt nebendran gab’s „entrückte Zuckerwatte“. Christine Lier von der Martin-Luther-Gemeinde hatte Schablonen von Vögeln vorbereitet, die die Kinder ausmalen konnten. Gegenüber bei der Deutschen Schreberjugend konnten die Kinder getrocknete Blätter auf Postkarten drucken.
Urbaner Kiezgarten mit mobilen Stadtmöbeln
Große und kleine Besucher*innen vergnügten sich außerdem beim Minigolf spielen, nahmen Müll unter die Lupe oder ließen sich beim Kulturlabor „Trial & Error“ zeigen, wie man aus Rosskastanien klimafreundliches Waschpulver zubereitet. Der Kiezgarten vom Projekt Grüner Donaukiez war diesmal eher robust-urban statt lauschig. Hier konnte man auf den praktischen Sitzmöbeln vom Projekt quando quando seine Falafel verspeisen oder einfach mit seinen Nachbar*innen ins Gespräch kommen.
Urnengang für die Quartiersrats-Wahl
Als zum Abschluss die Jugendlichen vom Verein Sivasli Canlar e. V. einen türkischen Volkstanz vorführten und anschließend eine Band türkische Lieder spielte, hakten sich einige vor der Bühne spontan unter und tanzen.
Das Team vom Quartiersmanagement Donaustrasse-Nord, dass das Kiezfest zusammen mit dem Nomadischen Kulturzentrum organisiert hatte, freute sich sehr über die tolle Stimmung und die zahlreichen Besucher*innen. „Diesmal hatten wir viel mehr Akteure, die mitgemacht haben und das Wetter hat natürlich auch mitgespielt“, meint Quartiersmanager Simon Alvarez Plata. Mit seinen Kolleginnen hat er auf dem Fest auch Stimmen für die Wahl zum Quartiersrat gesammelt.
Ein dickes Dankeschön gilt allen teilnehmenden Anwohner*innen, Vereinen, Einrichtungen und Gewerbetreibenden für ihr Engagement!