Umzug mit Regenwurm

Auch der schönste Kiezgartensommer geht einmal zu Ende. Am 18.Oktober war es soweit.

Die ehrenvolle Aufgabe des Ausbuddelns und Wiedereinpflanzens der Stauden kam, wie schon in den Vorjahren, Kindern aus der gegenüberliegenden Rixdorfer Schule zu. Pünktlich um 14 Uhr waren die Zweitklässler an diesem sonnigen Herbsttag – dem letzten Schultag vor den Herbstferien – mit ihrem Erzieher im Kiezgarten erschienen. Nachdem sie sich mit heißem Kakao, Keksen und Obstschnitzen gestärkt hatten, wartete zunächst noch eine andere Aufgabe auf sie: Mithilfe beim Kochen. Das Team von „Restlos Glücklich e.V.“, dem Träger des Quartiersmanagement-Projekts „Unsere Küche im Donaukiez“ wollte einen Linsen-Kürbis-Salat und eine Couscous-Pfanne zubereiten. Während am mobilen Küchenwagen in riesigen Töpfen Linsen und Couscous gekocht wurden, schnibbelten die Kinder zusammen mit Anwohnenden an einem Tisch Äpfel und Kräuter. Nebenan machte das QM-Team eine kleine Umfrage zum Thema „Was möchtet ihr euch im QM-Büro ausleihen können?“ Das Rennen machte, noch vor der Fahrradpumpe, ein Kippster, ein Aschenbecher mit Abstimmfunktion.

Schließlich ging es an das Ausgraben der Stauden aus den Hochbeeten. Überraschender Fund: ein wohlgenährter Regenwurm, der selbstverständlich mit ins Winterexil ziehen durfte. Das diesjährige Kiezbäumchen, eine Blaubeere, setzten der Erzieher und der Schulhausmeister selber um. Im Schubkarren wurde alles in den Schulgarten gebracht. Dort sind die Pflanzen vor Kälte geschützt – bis zum nächsten Frühjahr, wenn der Kiezgarten aller Voraussicht nach wieder eröffnet wird.

Blühender Garten und Kulisse für Nachbarschaftsveranstaltungen

„Es war eine schöne Saison“, zieht Quartiersmanagerin Vanessa Machowetz Bilanz. Trotz des schattigem Standorts blühte vieles und vom Kiezbäumchen konnten sogar Blaubeeren geerntet werden. Der Kiezgarten bot auch in diesem Sommer eine tolle Kulisse für viele Outdoor-Veranstaltungen, vom Puppentheater über ein Müll-Musical bis hin zur Langen Tafel am Tag der Nachbarschaft. In den Räumlichkeiten des QM wäre all das gar nicht möglich gewesen. Dass der Kiezgarten so beliebt ist und rege genutzt wird, hat aber leider auch zu einigen Beschwerden der Anwohnenden wegen nächtlichem Lärm geführt. „Wir sind am Überlegen, wie wir für das nächste Jahr eine Lösung für diese Situation finden können. Eine denkbare Option wären zum Beispiel hochklappbare Sitzbänke.“, erklärt die Quartiersmanagerin. Denn eins ist klar: ein Sommer ohne Kiezgarten ist gar nicht mehr vorstellbar!

Webredaktion