Weniger Verkehrslärm und mehr Sicherheit für alle
Viele erleben es Tag für Tag. Es wird gerast, es ist laut und alles ist zugeparkt. „Es könnte so schön sein im Kiez, wenn das anders wäre“, finden die Teilnehmenden der Gruppe, die sich letzten Herbst zusammengefunden hat. Anlass war die Kiezzeitung „Donauwelle“, die damals den Themenschwerpunkt Verkehr hatte. Einige Anwohnende, die bei der Zeitung mitgemacht hatten, wollten an dem Thema dranbleiben und treffen sich nun regelmäßig. „Weil der Straßenraum fairer verteilt werden muss und es auch Raum für weniger Privilegierte geben muss“, erklärt eine Bewohnerin der Donaustraße ihre Beweggründe. Obwohl nur 14 Prozent der Haushalte im Donaukiez ein Auto besitzen, gehört der Platz auf den Straßen zu rund 65 Prozent den Autos. Dazu kommt, dass die Luftverschmutzung im Donaukiez laut dem Berliner Umweltatlas eine der höchsten in der Stadt ist, wie Simon, der Faktenchecker der Gruppe, recherchiert hat: „Sie entspricht drei bis vier Zigaretten pro Tag.“
Unterschriften sammeln für den Einwohnerantrag
Die Initiative fordert daher die Einrichtung eines so genannten Kiezblocks, wie es ihn zum Beispiel mit Reuterkiez gibt. Dabei wird der Durchgangsverkehr durch verschiedene Maßnahmen wie Poller aus dem Wohnviertel herausgehalten. Auf dem Spielstraßentag in der Donaustraße am 20. September wollen sie mit den Anwohnenden ins Gespräch kommen. „Wir wollen eine Umfrage machen, welche Vorstellungen und Wünsche die Menschen für den Donaukiez haben“, erklärt Floki von „Changing Cities“. Changing Cities ist eine bundesweite Initiative aus der Zivilgesellschaft, die für eine Verkehrswende und die Förderung des Fahrradverkehrs kämpft. Floki unterstützt, gefördert über ein Projekt des Umweltbundesamtes, die Gruppe organisatorisch, mischt sich aber inhaltlich nicht ein. Außerdem sollen am 20. September Unterschriften für die Einrichtung eines Kiezblocks im Donaukiez gesammelt werden, denn dafür soll in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln ein Einwohnerantrag gestellt werden. Aber auch andere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung werden in der Gruppe diskutiert. Macht es Sinn, aus der Donaustraße eine Fahrradstraße zu machen? Und warum kostet ein Anwohnerparkausweis in Berlin nur 10 Euro pro Jahr?
Kein Fachchinesisch
Wichtig ist der Gruppe, auch Menschen einzubinden, die keine Profis in Sachen Verkehrspolitik sind. „Das heißt für uns, komplizierte Fremdwörter und Fachbegriffe zu vermeiden“, erklärt Floki. Die Gruppe freut sich über alle Menschen, die sich mit ihnen für einen schöneren Kiez engagieren wollen. Sie sind sich einig: es könnte ein sicherer Ort des Zusammenlebens für alle Generationen sein.
Das nächste Treffen der Verkehrs-AG findet am 28. August um 18 Uhr im Quartiersbüro, Donaustraße 7, statt.
Kontakt: donaukiezblock@changing-cities.org
Weitere Informationen, auch den Zugang zu einer Telegram-Gruppe, finden sich hier: https://www.kiezblocks.de/donaukiez/
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