Gesundheit und Bewegung im Fokus

Der Quartiersrat hatte in seiner Mai-Sitzung über zwei gleichermaßen wichtige Projekte zu entscheiden

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Nach langer Online-Phase traf sich der Quartiersrat endlich wieder persönlich und zwar im Nachbarschaftstreff Sivasli Canlar. Über zwei Projektideen hatten die Quartiersratsmitglieder abzustimmen: Bewegungsförderung sowie gesunde und nachhaltige Ernährung im Donaukiez. Beide hatten sich im Rahmen der Fortschreibung des IHEK (Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept) für den Donaukiez herauskristallisiert. Um den Bedarf zu ermitteln, hatte das QM-Team vorab viele Gespräche mit Akteuren im Quartier geführt. Außerdem wurde eine Online-Befragung durchgeführt.„Vor allem von Kitas und Schulen, aber auch von der Bewohnerschaft haben wir die Rückmeldung bekommen, dass Bewegungsmöglichkeiten fehlen“, erklärte Quartiersmanagerin Vanessa Machowetz. Die Ergebnisse der Schuluntersuchungen belegen zudem seit Jahren, dass viele Kinder übergewichtig sind. Die Corona-Pandemie hat dies noch verstärkt.

Die gesunde Ernährung macht das Rennen

Projektidee Nummer 2 hat einen charmanten Nebeneffekt: gemeinsames Kochen und Essen bringt die Nachbarschaft zusammen. Zudem spielt Ernährung auch für den Klimaschutz eine große Rolle und dieses Thema soll künftig verstärkt angegangen werden. Die Abstimmung ergab dann eine Patt-Situation. Beide Projektvorschläge wurden einstimmig als förderwürdig befürwortet. „Beide Projekte sollen umgesetzt werden, aber nur eines davon können wir noch in diesem Jahr auf den Weg bringen“, erklärte Vanessa Machowetz. Daher wurde nachträglich noch das Votum der nicht anwesenden Quartiersrätinnen und Quartiersräte eingeholt. Das Ergebnis: eine knappe Mehrheit für das Projekt „Gesunde und nachhaltige Ernährung im Donaukiez.“ Die Zeit drängt, bereits in den nächsten Tagen soll die Ausschreibung erfolgen.

Neuköllns erster queerer Jugendclub

Auf der Tagesordnung stand außerdem die Vorstellung des Q*ube. Der queere Jugendclub hat vor einem Jahr in der Schönstedtstraße 9 eröffnet und will queere Jugendliche stärken. Samira Bekkadour-Hotz von Outreach, dem Träger des offenen Jugendtreffs, berichtete, dass die Jugendlichen hier chillen, Hausaufgaben machen oder quatschen können. Boxen, Fußball spielen, Karaoke und Musik-Workshops gehören ebenso zum Angebot wie eine Beratung. Über den Aktionsfonds vom Quartiersmanagement Donaustrasse-Nord konnte das Q*ube einen Luftfilter anschaffen. „Das hat unsere Arbeit während der Pandemie sehr erleichtert“, sagte Samira Bekkadour-Hotz.

Das IHEK gibt die Marschroute vor

Zum Schluss ging es um die Fortschreibung des IHEK. Das IHEK bildet die Grundlagen der Arbeit des QM und formuliert in den fünf Handlungsfeldern (Nachbarschaft & Integration, Bildung, öffentlicher Raum, Gesundheit & Bewegung und Beteiligung & Vernetzung) Ziele und Schwerpunkte der Arbeit. So sollen in den nächste Jahren unter anderem die nachbarschaftlichen Strukturen gestärkt, mehr Begegnungsorte geschaffen sowie das Angebot an Sport- und Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen ausgeweitet werden. Weitere Maßnahmen: die Ausweitung der Freizeit- und Kulturangebote und Angebote zur Gewaltprävention.

Ende Mai hat das QM-Team das neue IHEK beim Bezirksamt und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eingereicht. Sobald es bestätigt ist, wird es hier nachzulesen sein.

Die nächste Quartiersratsitzung findet am 25.August statt. Gleichzeitig wird das Sommerfest gefeiert. Interessierte sind wie immer herzlich willkommen