Kita aus und was dann? Gesprächsrunde zum Thema Schulwahl

Bei einer Online-Veranstaltung am 15. April konnten sich Eltern über die drei Grundschulen im Quartier informieren

Rixdorfer Schule Foto: Birgit Leiß

Bewegungsraum in der Theodor-Storm-Schule Foto: Birgit Leiß

Theodor-Storm-Grundschule Foto: Birgit Leiß

Schulgarten der Rixdorfer Schule Foto: Birgit Leiß

Wo ist mein Kind am besten aufgehoben? Sollen wir es an der Einzugsschule anmelden oder ihm weite Wege zumuten? Solche Fragen stellen sich alljährlich Tausende von Neuköllner Eltern. Beim Informationsabend „Kita aus – und dann?“ gab es die Möglichkeit, gleich mehrere Schulleiter*innen und Lehrkräfte "auszuquetschen" – natürlich virtuell. Rund 45 Personen nahmen teil. „Die Einschulung ist ein großer Einschnitt für Kinder wie Eltern,“, sagte Vesna Lovrić von der Pädagogischen Werkstatt, die die Veranstaltung organisiert hatte. Um die Eltern bei einer vorurteilsfreien Entscheidung zu unterstützen, gibt es seit 2019 das Projekt „Übergänge Kita-Grundschule gemeinsam gestalten“. Träger ist die Pädagogische Werkstatt. Beteiligt sind neben acht Kitas die drei Grundschulen, die auch bei dem Info-Abend dabei waren.

Die Kinder kommen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen

Alle Schulen haben Konzepte entwickelt, um den Erstklässlern das Ankommen in der Schulanfangsphase zu erleichtern, dazu gehören Kennenlern-Spiele ebenso wie soziales Lernen mit Unterstützung durch erfahrene Schulsozialarbeiter*innen. Ebenfalls eingestellt hat man sich auf unterschiedliche Lernniveaus. „Wir haben Kinder, die bei der Einschulung schon Bücher lesen können, andere können kaum ein Wort Deutsch“, berichtete eine Lehrerin. Daher hat man beispielsweise in der Rixdorfer Schule temporäre Lerngruppen eingerichtet. Das heißt, Kinder, die noch nicht so gut Deutsch können, werden stundenweise aus der Klasse genommen und intensiv in Deutsch unterrichtet.

Fragen stellen und sich selber ein Bild machen 

Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ stellten sich dann die drei Grundschulen vor. Die Theodor-Storm-Schule und die Elbe-Schule sind kleine Schulen mit einer fast schon familiären Atmosphäre. „Viele Eltern finden es gut, dass sie fast alle Lehrer und auch die anderen Eltern kennen“, berichtete Andrea Bergup, Schulleiterin der Theodor-Storm-Schule in der Hobrechtstraße 76. Die Rixdorfer Schule in der Donaustraße 120 ist dagegen eine große, gut ausgestattete Schule. Das Allerwichtigste bei der Schulwahl ist, sich selber ein Bild zu machen, betonten die Pädagog*innen einmütig. Ein Tag der offenen Tür oder hospitieren im Unterricht ist zwar derzeit pandemiebedingt nicht möglich – anrufen aber schon. „Rufen Sie an und stellen Sie uns Fragen“, ermutigte eine Lehrerin der Rixdorfer Schule die Eltern.

Die Erfahrungen anderer Eltern helfen bei der Entscheidung

Nach dem Markt der Möglichkeiten gab es die Möglichkeit, Elternvertreterinnen Fragen zu stellen – ganz ohne Beisein der Schulleiter*innen und Lehrer*innen. Neben Fragen zum Hort, zum Elternengagement oder der allgemeinen Atmosphäre an der Schule wurden dabei auch Bedenken geäußert. „Ich weiß, dass die Lehrer sehr bemüht sind, aber die Eltern haben Angst, dass ihre Kinder nicht richtig deutsch lernen“, gab eine Stadtteilmutter die Sorgen vieler Eltern wieder. Abeer Shihabi, Leiterin des Elterntreffs an der Rixdorfer Schule, konnte aus eigener Erfahrung sprechen: „Ich hatte drei Kinder an der Rixdorfer Schule, alle sprechen exzellent Deutsch und gehen aufs Gymnasium.“ Eine andere Mutter, deren Tochter seit vier Jahren in die Theodor-Storm-Schule geht, ist ebenfalls sehr zufrieden. Hort und Lernwerkstatt seien „hervorragend“. Das digitale Lernen mit Hilfe von Tablets, Lernplattformen und für die Erstklässler auch mit Lern-Apps klappt übrigens in allen drei Schulen mittlerweile ohne Probleme.

Der Info-Austausch geht weiter

Der Austausch sei sehr informativ gewesen, meinten mehrere Teilnehmer*innen und äußerten den Wunsch nach weiteren Veranstaltungen dieser Art. Darüber hinaus können sich Mütter und Väter auch an die Elterninitiativen wenden, die es an der Rixdorfer sowie der Elbe-Schule gibt. Beide haben eigene Websites. Das Projekt „Übergänge Kita-Grundschule“ wird über das Quartiersmanagement Donaustrasse-Nord finanziert.

Webredaktion