Connie, die Trostspenderin

Connie zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Für ihr Frauchen ist die junge Mops-Dame beste Freundin und Halt in einer schwierigen Lebensphase

Foto: Birgit Leiß

Vanessa erlebt das immer wieder: „Zuerst gucken die Leute ganz ernst und wenn sie dann Connie sehen, müssen sie schmunzeln“, erzählt die 28-Jährige. Connie ist einer jener zahlreichen Hunde, die während der Pandemie angeschafft wurden – in diesem Fall allerdings nicht aus einer Laune heraus. „Ich liebe Hunde über alles, ich bin schon mit Hunden aufgewachsen“, erklärt die US-Amerikanerin mit mexikanischen Wurzeln. Als sie eine Familie aus Magdeburg fragte, ob sie einen Welpen aufnehmen könnte, musste sie nicht lange überlegen. Vanessa hatte damals, im Oktober 2020, auch noch eine Scheidung zu verkraften. „Ich war traurig und habe mich einsam gefühlt, während des Lockdowns bin ich oft tagelang nicht aus dem Haus gegangen.“ „Consuelo“, das heißt auf spanisch Trost, hat sie den Welpen genannt, abgekürzt Connie.

Pfötchenhalten bei Gruselfilmen

Am Anfang musste Vanessa alle zwei Stunden mit dem Welpen rausgehen, um ihn zur Sauberkeit zu erziehen. Drei Wochen lang habe sie kaum geschlafen. Jetzt ist Connie eineinhalb und ein lebhafter, unkomplizierter Hund, der für sein Leben gern über die Wiese tollt und mit anderen Hunden spielt. Am liebsten gehen die beiden auf den Wildenbruchplatz und den Weichselplatz. Die Programmiererin ist viel im Home Office, hat aber auch das Glück, den Hund mit ins Büro nehmen zu dürfen. Connie sitzt neben Frauchen auf der Couch, wenn sie Horrorfilme guckt und demnächst wird sie zum ersten Mal mit ihr die lange Reise nach Kalifornien und Mexiko machen. Da der Mops nur 7 Kilo wiegt, darf er im Flugzeug unter den Sitz. "Connie hat mir geholfen, wieder positiv zu denken“, sagt Vanessa. Er sei ihr „best friend“, auch wenn sie natürlich viele Freunde habe, wie sie betont.

Im Donaukiez stimmt die Mischung

In der Donaustraße, wo sie erst seit Ende 2021 wohnt, fühlt sie sich sehr wohl. Sie mag den Kiez lieber als Friedrichshain, wo sie früher gewohnt hat. Hier gebe es mehr Parks und Grünflächen. „Außerdem sind die Leute nicht alle jung und hip, hier ist es viel gemischter.“ Sie mag die türkische Community und schwärmt vom türkischen Essen. Die Bäckereien, aber auch die Gesprächskultur erinnern sie an die mexikanische Heimat ihrer Familie. Über den Hund lernt man sowieso schnell Leute kennen, auch über Alters- und Milieugrenzen hinweg erzählt sie. Meist trifft man sich fast jeden Tag im Park. Selbstverständlich mache sie die Häufchen weg, sagt sie fast entrüstet: „Ich will einen sauberen Kiez, außerdem holen sich die Hunde Krankheiten, wenn sie am Kot schnüffeln.“