Uzay, der Familienliebling
Morgens hört Nimet als erstes die Worte ihrer Tochter 'Ich liebe dich' und ein zärtliches „Na, du kleiner Mann?“ aus dem Mund ihres ihres Mannes. Die Liebesbekundungen gelten dem Familienkater Uzay. „So eine Katze bringt Gefühle der Liebe hervor“, hat Nimet festgestellt - ein Phänomen, das sie schon bei Freundinnen mit Katze beobachtet hat und letztlich auch der Grund dafür war, warum sie eine Katze wollte: „Ich habe bei meinen Freundinnen gesehen, wie feinfühlig die Kinder mit der Katze umgegangen sind und wie gut ihnen das getan hat. Sogar ihre Noten wurden besser,“ sagt die Sozialassistentin, die für den Träger LebensWelt gGmbH in der Rixdorfer Grundschule arbeitet, seit zwei Jahren im Elterncafé und vorher bei den Playstars.
Augen so blau wie das Universum
Mittlerweile hat die Mutter von zwei erwachsenen Kindern ganz neue Seiten an ihrem Mann und ihrer Tochter kennengelernt. Ihr Mann beginnt jeden Abend mit einem Ritual: Uzay bekommt frisches Wasser in seinen Napf und etwas Leberpastete. „Erst dann essen wir,“ erzählt Nimet amüsiert. Dabei war gerade ihr Mann zuerst skeptisch, als sie mit ihm über die Anschaffung einer Katze sprach. Eine Katze mache viel Arbeit, meinte er. Außerdem: wohin mit ihr, wenn sie verreisen? Doch dann bekam die Katze von Nimets Freundin Junge und der vage Wunsch wurde konkret. Eines der drei Kätzchen konnten sie sich aussuchen. Schon auf der Rückfahrt im Auto waren sie sich einig: er soll Uzay heißen, das heißt auf Türkisch Universum. „Er hatte als Baby so wunderschöne blau-graue Augen“, erklärt Nimet. Das war vor drei Jahren. Seitdem ist der grauhaarige British Kurzhaar aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken.
Kletterpartien zum Nachbarbalkon
Uzay ist eine reine Wohnungskatze, hat aber viel Platz in der großen Wohnung und außerdem einen Balkon, den er sehr liebt. Gelegentlich klettert er rüber zum Balkon nebendran. „Ich hab bei den Nachbarn geklingelt und Bescheid gesagt, die jungen Leute haben kein Problem damit“, berichtet Nimet. Ein Schmusekater ist Uzay nicht- sehr zum Bedauern von Nimets Tochter. Nur kurz lässt er sich auf Schoß oder Beinen seiner Menschen nieder. Der Dreijährige ist sehr verspielt und neugierig, zieht sich aber auch gerne mal zurück. Das ist okay, findet Nimet: „Er ist ja nicht unser Clown, sein Da-Sein ist einfach schön“. Und wenn die Familie mal verreist? Auch dieses Problem ist gelöst. Die Nachbarstochter freut sich immer, wenn sie Uzay mal ein paar Wochen versorgen darf.