Fritzi, der Ausdauerläufer

Fritzi hat aus seinem Frauchen - eigentlich eher ein Katzentyp – eine lauffreudige Hundeliebhaberin gemacht

Foto: Birgit Leiß

Der vierjährige Rüde kann gar nicht genug kriegen von ausgedehnten Spaziergängen.Ein paar kleine Gassi-Runden um den Block, dazu der Weg vom Donaukiez nach Kreuzberg, wo er mit in Frauchens Praxis darf - das reicht dem kleinen Rauhaardackel-Terrier-Mischling nicht. Etwa vier Stunden täglich sind die beiden unterwegs. „Ich musste mir sogar neue Laufschuhe kaufen“, erzählt seine Halterin. Fritzi liebt es, in der Hasenheide über die Wiesen zu rennen und mindestens einmal im Monat durchstreifen sie Brandenburgs Wälder. „Da ist er überglücklich“, sagt sein Frauchen. In seinem früheren Zuhause hatte er nicht so viel Auslauf.

Angst vorm Verlassenwerden

Fritzi ist erst vor einigen Monaten in den Donaukiez gezogen. Vorher lebte er bei einer alten Dame, die sich aufgrund einer schweren Krankheit nicht mehr um ihn kümmern konnte. „Ich hatte vorher noch nie einen Hund und hatte es auch nicht geplant“, erzählt Fritzis neue Gefährtin: „Aber dann habe ich mich auf das Abenteuer eingelassen.“ Sie teilt sich die Verantwortung mit einer Freundin. Dort ist Fritzi meist am Wochenende. Noch hat er große Verlustängste, was sich unter anderem darin zeigt, dass er seinem Frauchen auf Schritt und Tritt folgt. Er hing sehr an der alten Dame. Aber mit viel Liebe und Geduld wird sich schon geben, ist seine neue Halterin überzeugt. Ansonsten sei er ein unglaublich freundlicher, lieber Hund. Er kuschelt gerne, bellt nie und ist auch reisekompatibel. Zwei Stunden im Zug sind kein Problem und auch den Transport im Fahrradkorb macht er anstandslos mit. Wenn er andere Hunde sieht, geht sofort der Schwanz hoch und die Augen strahlen. Der kleine Fritzi ist ausgesprochen neugierig und nimmt gern Kontakt zu Artgenossen auf.

So viele interessante Gerüche hier

Fritzis Besitzerin hat über 20 Jahre im Kreuzberger Graefekiez gewohnt. „Das war schon ganz anders, fast wie ein Dorf“, meint sie. Hier sei es anonymer, was sie aber im Moment sogar genießt. Für Hunde sei der Kiez schon ziemlich voll und stressig. Einmal wurde Fritzi sogar auf dem Bürgersteig in der Weichselstraße von einem Fahrrad angefahren. Fritzi dagegen findet all die Gerüche total spannend. Am liebsten würde er den ganzen Tag herumflitzen und schnüffeln – schließlich steckt ein Terrier in ihm und die haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt.